Der Konflikt, in welchen
er geriet, war unvermeidlich; und es ist daher voll-
kommen gleichgu?
er geriet, war unvermeidlich; und es ist daher voll-
kommen gleichgu?
Weininger - 1923 - Tod
T WIEN.
WIEN UND LEIPZIG.
FRANZ DEUTICKE.
1911.
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? Verlags-Nr. 1602.
Druck von Rudolf M. Rohrer in Bru? nn.
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? ANIMAE ERRANTIS
SALUTI.
0
551208
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? INHALTSU? BERSICHT.
Seite
Die Unabha? ngigkeit des Erlebens 3
Die drei Teile von ? Geschlecht und Charakter" 4
Die Entstehung des naturwissenschaftlichen Teiles 5
Freies und gebundenes Denken ? 7
Die Entstehung des philosophischen Teiles 10
Der spontane Interessenwechsel 11
Einsicht und Ansicht 12
Die Wahrheit 13
Organische und mechanische Entwicklung von Werken . . . 14
Einfa? lle 15
Die Traumscho? pfung . . . . 16
Witz und Erkenntnis 19
Weiningers Verha? ltnis zu Plato und Kant 23
Interessiertes Denken 25
Oedankenkombinationen 26
Biologischer Wert des Irrtums 27
Wahrheit und Dialektik 28
Gemu? tswirkung echter Erkenntnis 30
Perso? nliche und unperso? nliche Werke 31
Gedanke und Erlebnis 32
Weininger u? ber das Judentum 33
Gedankenhalluzinationen 36
Biologischer Wert der Selbstta? uschung 37
Bedeutung der Einheitlichkeit eines Werkes 40
Das Pathologische bei Weininger 41
Triebumkehrung 45
Ableitung des Hasses 46
Kra? nkbarkeit 48
Polarita? t von Liebe und Hass ? 50
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? VI
Seite
Das Wesen des Verbrechens 51
Gewordene und geborene Verbrecher 54
Die Kinder der Liebe und die Kinder der Lust 54
Unglu? ckliche Liebe ? . . . . 55
Grausamkeit 58
Neckerei und Bissigkeit 60
Das Vergnu? gen am Diabolischen 62
Spiel und Leben 65
Beobachtungen: spezifische Nahrungsmittel der Seele . . . 67
Biologischer Wert von Verallgemeinerungen 69
Deutungen der Kuppelei 70
Das Verha? ngnis des wissenschaftlichen Antifeminismus . . . 73
Andere verderbliche Umsta? nde: Die Erscho? pfung 76
Die Wirkung von . Geschlecht und Charakter" auf das Publikum 77
Mangel an Hilfe 78
Missverstandener Idealismus 80
Held und Dichter 81
U? berspanntheit 82
Tiefere Psychologie des Geschlechtslebens 83--98
Unterdru? ckung und Abneigung 83
Asket und Neurotiker 84
Sinn der Geschlechtsabneigung. Die Generationstheorie . . 85
Bedeutung der Generationsstufe 86
Unterschied zwischen Geschlechtstrieb und Sinnlichkeit . . 87
Begabung und Geschlechtsleben 88
Geist und Sinnlichkeit 89
Genie und Verbrecher 90
Himmel und Ho? lle 91
Gut und Bo? se 92
Der Geistesrang der beiden Geschlechter 93
Freuden der Askese 95
Triebstillung . . . . 96
Folgen misslungener Unterdru? ckung 97
Das Heiligenideal 99
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? Sieben Jahre sind nun schon vergangen, seit
sich Otto Weininger wenige Monate nach dem
Erscheinen seines Werkes ? Geschlecht und Cha-
rakter" den Tod gab. Rief sein erschu? tterndes Ende
zuerst ein ungewo? hnliches Interesse fu? r das Werk
hervor, so hatte die na? here Bekanntschaft mit dem
Werke ein ungewo? hnliches Interesse fu? r die Todes-
ursache seines Scho? pfers zur Folge. Dieses Interesse
fu? hrte zu mannigfachen Erkla? rungsversuchen. Die
Mediziner, welche sich in unseren Tagen berufen
fu? hlen, u? ber alles Menschliche, u? ber die erhabensten
A? usserungen des Geistes wie u? ber die niedrigsten
Funktionen des Leibes, ein Endurteil abzugeben --
man ko? nnte beinahe von einer Urteilshoheit sprechen,
die sich da unter Mitwirkung beschra? nkt-geduldiger
Zeitgenossen heraus gebildet hat -- die Mediziner
waren wie immer mit dem Erkla? ren leichtfertig. Durch
Weiningers unleugbare Genialita? t war ihnen auch
seine krankhafte Anlage, die ? neuropathische Kon-
stitution", ohneweiters bewiesen und mit der krank-
S wob oda, Otto Weiningers Tod. 1
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? 2
haften Anlage sein tragisches Ende ohneweiters
erkla? rt. Nicht so einfach wie diese Fachma? nner
hatte es das Laienpublikum; dieses war und ist in
grosser Verlegenheit. Die meisten sehen nicht ein,
was es ausser Krankheit, materieller Not und unglu? ck-
licher Liebe noch fu? r Gru? nde zum Selbstmord geben
solle, fu? hlen aber doch die Verpflichtung, einen der
Bedeutung Weiningers entsprechenden besonderen
Grund anzunehmen. Die Neugierde fu? hrt zu aben-
teuerlichen Vermutungen, die alle darin u? berein-
kommen, es mu? sse ein ganz bestimmtes Ereignis
oder Erlebnis schuld sein. Und die Freunde des
Dahingegangenen werden unausgesetzt danach be-
fragt. Das ist nun der Irrtum, welchen ich mit der
vorliegenden Schrift ein fu? r allemal beseitigen mo? chte:
Es gibt keine vereinzelte Tatsache, die Weininger
in den Tod getrieben ha? tte; selbst seine intimsten
Freunde wissen hiervon nichts und ha? tten ein gro? sseres
a? usseres Vorkommnis, wenn schon nicht erfahren, so
doch merken mu? ssen. Es gibt kein Geheimnis in
Weiningers Leben; es braucht aber auch, wie ich
nachweisen werde, gar keines zu geben. Die da-
nach suchen, werden der Bedeutung Weiningers am
allerwenigsten gerecht. Im Leben eines bedeutenden
Menschen geschieht alles aus inneren Gru? nden; die
a? usseren Gru? nde, so gewichtig sie auch manchmal
scheinen mo? gen, sind nur Anla? sse, das heisst, nur
bei entsprechenden inneren Bedingungen wirksam.
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? 3
Dafu? r genu? gt aber auch ein anscheinend gering-
fu? giger Umstand, um in der Brust eines solchen
Menschen die gewaltigsten Erschu? tterungen und
Erlebnisse hervorzurufen. Es gibt Menschen, bei
denen die Gru? nde das Nebensa? chlichste sind; Be-
weis dessen, dass sie im rechten Augenblick immer
die Gru? nde finden, die sie gerade brauchen. Dra? ngt
sie 's zu etwas, dann ist ihnen der na? chstbeste
Umstand ein zureichender Grund. Solche Menschen
kommen mit ihren Konflikten und Erlebnissen schon
auf die Welt; das, was man gewo? hnlich als Erlebnis
bezeichnet, irgend ein a? usseres Geschehnis, dient
nur dazu, sie von seelischen Vorga? ngen zu ent-
binden. Eine solche erlebnis- und konfliktschwangere
Natur war auch Weininger.
Der Konflikt, in welchen
er geriet, war unvermeidlich; und es ist daher voll-
kommen gleichgu? ltig, aus welchem Anlass er zum
Ausbruch kam.
Allein -- und dies ist der eigentliche Gegen-
stand meiner Ausfu? hrungen -- dieser Konflikt, von
dem Weininger selbst am Ende seines Lebens so
gerne sprach und der ihm als ein vo? llig zureichender
Grund seines Lebensu? berdrusses erschien, er war es
nicht einmal, der ihn in den Tod trieb. Viele Tausende
vor ihm haben denselben Konflikt durchgemacht;
ja, man kann wohl sagen, dass er ein Wesensmerk-
mal jedes ho? herstehenden Menschen ist. Es wa? re
traurig um die Kultur der Menschheit bestellt, wenn
l*
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? 4
der Konflikt zwischen Geist und Sinnlichkeit -- um
keinen andern handelt es sich -- in allen Fa? llen zu
einem solchen Ende gefu? hrt ha? tte. Weininger glaubte
seinen Zustand ganz klar zu u? berblicken; indessen
befand er sich in einem argen Irrtum, der mit Natur-
notwendigkeit das Verha? ngnis herbeifu? hren musste.
An Weiningers Tod ist weder eine sensationelle
Tatsache schuld, wie die andern glauben, noch der
? ungeheure Konflikt", wie er selber glaubte, sondern
ein ganz eigen- und einzigartige innere Situation,
eine innere Schwierigkeit, die wirklich noch nicht
ihresgleichen gehabt haben du? rfte. Wie sich diese
Situation entwickelte, aus der es tatsa? chlich keinen
lettenden Ausweg gab, wenigstens nicht fu? r den
Ehrgeizigen, Stolzen, eben beru? hmt Gewordenen,
das soll hier dargelegt werden. Es ist hierbei vor
allem notwendig, die Entstehung von ? Geschlecht
und Charakter" Schritt fu? r Schritt zu verfolgen.
An Weiningers Hauptwerk lassen sich deutlich
drei Teile unterscheiden: ein naturwissenschaftlicher,
ein philosophischer und ein antifeministischer. In
dieser Reihenfolge sind sie auch entstanden und im
Buche angeordnet, wiewohl die mehrfache U? ber-
arbeitung stellenweise eine ? Sto? rung der Schichten",
um einen Ausdruck der Geologie zu gebrauchen, mit
sich brachte. So ist z. B. das Kapitel u? ber das Ich-
Problem mit weiberfeindlichen Bemerkungen unter-
setzt, die erst aus einer spa? teren Zeit stammen.
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? 5
>>
Der Beginn des Werkes fa? llt in den Herbst des
Jahres 1900. Weininger wurde damals auf das Faktum
der Bisexualita? t aufmerksam und begann alsbald
mit Feuereifer Material daru? ber zu sammeln. Mit
der ihm eigenen Findigkeit hatte er in kurzer Zeit
eine Menge von Belegen gesammelt zur Unter-
stu? tzung der These, die ihn damals noch ausschliess-
lich bescha? ftigte: Dass es eigentlich keine Ma? nner und
Weiber gibt, sondern nur ma? nnliche und weibliche
Substanz, und dass jedes Individuum eine Mischung
aus diesen beiden Substanzen ist. Im Ja? nner 1901
kam er ganz selbsta? ndig auf das Gesetz der sexuellen
Anziehung. In den folgenden Monaten bescha? ftigten
ihn naheliegende Nutzanwendungen seiner Ent-
deckung: auf die Emanzipationsbewegung, auf das
Problem der Homosexualita? t usw. Der Charakter
seiner Forschung war damals durchaus naturwissen-
schaftlich. Ich erinnere mich, dass er viel von
Experimenten sprach, die er im zoologischen Institut
anstellen wollte. Aus jener Zeit stammt auch, wenn
ich nicht irre, der Exkurs u? ber die Schilddru? se.
Im Sommer 1901 schrieb Weininger in einem
kleinen Lusthaus in Purkersdorf binnen zwei Wochen
zum erstenmal seine Gedanken u? ber den Gegen-
stand nieder. Das Manuskript war beila? ufig 120 Bogen-
seiten stark und enthielt das, was jetzt in ? Geschlecht
und Charakter" im Abschnitt u? ber die sexuelle
Mannigfaltigkeit steht. Dieses Manuskript war nicht
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nur dem Inhalt, sondern auch der Schreibweise nach
ganz naturwissenschaftlich. Es war mit grosser Frische,
stellenweise burschikos und humorvoll geschrieben.
Auch, wo sich Gelegenheit geboten ha? tte, wie z. B.
bei Besprechung der Frauenemanzipation, fiel es
Weininger nicht ein, in dem geha? ssigen Ton zu
reden, der ihm spa? ter eigen war. Der Stil, in dem er
damals schrieb, entsprach noch ganz dem behandelten
Gegenstande. U? ber naturwissenschaftliche Tatsachen
braucht man sich nicht zu erhitzen, denn man kann
sie beweisen. Und was naturwissenschaftlich er-
wiesen ist, das ist schon darum allein verso? hnlich.
Das ist kein Naturforscher, der der Natur wegen
irgend einer Tatsache grollt.
Wer Weininger nur aus seinen Schriften kennt,
der macht sich keine Vorstellung, wie er zu jener
Zeit war. Gespra? che u? ber schwierige philosophische
Gegensta? nde waren immer sein ho? chstes Vergnu? gen;
unermu? dlich brachte er bei unseren ha? ufigen Zu-
sammenku? nften bis in die spa? te Nacht, manchmal
auch bis zum Morgen, ein Kreuzproblem nach dem
andern zur Diskussion. Abstrakte Regionen, aus denen
sich andere gar bald frierend zuru? ckziehen, waren
seine eigentliche Heimat. Er war, kurz gesagt, ein
passionierter Denker, der Typus des Denkers. Da-
bei hatte er aber zu jener Zeit noch gar nichts von
einem Gru? bler. Sein Denken war die frisch-fro? hliche
Beta? tigung einer grossen Fa? higkeit und machte einen
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? 7
so wohlgefa? lligen Eindruck wie etwa die sportliche
Beta? tigung eines muskelkra? ftigen Menschen. Es war
ein spielerisches Denken, dem jede Tendenz fehlte;
ein vo? llig reines, freies Denken.
Es gibt kaum einen wichtigeren Unterschied im
Reiche der Gedanken als den zwischen freien und
unfreien oder, wie man auch sagen ko? nnte, zwischen
eigenberechtigten und dienstbaren Gedanken. Der
freie Gedanke erha? lt seine Richtung vom Gegen-
stand des Denkens, der unfreie vom Zustand des
Denkers. Zum freien Denken geho? rt ein lauteres
Herz und ein unbeku? mmertes Gemu? t. Der in seinem
Empfinden Gekra? nkte oder in seinem Streben Ge-
hemmte mag seinen Zustand noch so klar erkennen:
er wird mit der gro? ssten Wachsamkeit sein Denken
doch nicht immer vor den Intriguen der Gefu? hls-
kamarilla zu schu? tzen vermo? gen. Es ist verha? ltnis-
ma? ssig leicht, ein Freigeist in dem Sinn zu sein,
dass man dem Einfluss a? usserer Ma? chte trotzt; viel
schwerer ist es, die Unabha? ngigkeit des Denkens
vor den dunklen Ma? chten im eigenen Innern zu
bewahren. Was da an ungea? usserten Gefu? hlen und
unbefriedigten Trieben rumort, sucht alles vermittelst
der Gedanken unauffa? llig nach aussen zu gelangen.
Gefu? hle und Triebe haben eigentlich keine Sprache;
die Rede ist fu? r sie nur ein Notausgang.
Auf diese Art wird weitaus der gro? sste Teil aller
Gedanken verfa? lscht. Diese verfa? lschten Gedanken
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? 8
offenbaren natu? rlich keine objektive, sondern nur
eine subjektive Wahrheit; man erfa? hrt durch sie
wenig u? ber die Welt, aber viel u? ber die Person des
Denkers. Lautere Gedanken geben ein Weltbild, ge-
fa? lschte Gedanken das Portra? t einer Perso? nlichkeit.
Der lautere Gedanke entha? lt eine unperso? nliche Er-
kenntnis, der gefa? lschte ein perso? nliches Bekenntnis.
Ein richtiger Gedanke ist so farblos anzuschauen
und so erfrischend zu geniessen wie Wasser. Stimmungs-
kolorit ist verda? chtig; desgleichen ist Temperament
bei Gedanken eine tru? gerische Marke.
Diese Feststellungen sind fu? r das Versta? ndnis
des spa? teren Weininger ausserordentlich wichtig. Ich
werde noch ausfu? hrlicher darauf zuru? ckkommen. Doch
mag der Sachverhalt schon hier mit einigen Strichen
dargelegt werden.
WIEN UND LEIPZIG.
FRANZ DEUTICKE.
1911.
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? Verlags-Nr. 1602.
Druck von Rudolf M. Rohrer in Bru? nn.
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? ANIMAE ERRANTIS
SALUTI.
0
551208
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? INHALTSU? BERSICHT.
Seite
Die Unabha? ngigkeit des Erlebens 3
Die drei Teile von ? Geschlecht und Charakter" 4
Die Entstehung des naturwissenschaftlichen Teiles 5
Freies und gebundenes Denken ? 7
Die Entstehung des philosophischen Teiles 10
Der spontane Interessenwechsel 11
Einsicht und Ansicht 12
Die Wahrheit 13
Organische und mechanische Entwicklung von Werken . . . 14
Einfa? lle 15
Die Traumscho? pfung . . . . 16
Witz und Erkenntnis 19
Weiningers Verha? ltnis zu Plato und Kant 23
Interessiertes Denken 25
Oedankenkombinationen 26
Biologischer Wert des Irrtums 27
Wahrheit und Dialektik 28
Gemu? tswirkung echter Erkenntnis 30
Perso? nliche und unperso? nliche Werke 31
Gedanke und Erlebnis 32
Weininger u? ber das Judentum 33
Gedankenhalluzinationen 36
Biologischer Wert der Selbstta? uschung 37
Bedeutung der Einheitlichkeit eines Werkes 40
Das Pathologische bei Weininger 41
Triebumkehrung 45
Ableitung des Hasses 46
Kra? nkbarkeit 48
Polarita? t von Liebe und Hass ? 50
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? VI
Seite
Das Wesen des Verbrechens 51
Gewordene und geborene Verbrecher 54
Die Kinder der Liebe und die Kinder der Lust 54
Unglu? ckliche Liebe ? . . . . 55
Grausamkeit 58
Neckerei und Bissigkeit 60
Das Vergnu? gen am Diabolischen 62
Spiel und Leben 65
Beobachtungen: spezifische Nahrungsmittel der Seele . . . 67
Biologischer Wert von Verallgemeinerungen 69
Deutungen der Kuppelei 70
Das Verha? ngnis des wissenschaftlichen Antifeminismus . . . 73
Andere verderbliche Umsta? nde: Die Erscho? pfung 76
Die Wirkung von . Geschlecht und Charakter" auf das Publikum 77
Mangel an Hilfe 78
Missverstandener Idealismus 80
Held und Dichter 81
U? berspanntheit 82
Tiefere Psychologie des Geschlechtslebens 83--98
Unterdru? ckung und Abneigung 83
Asket und Neurotiker 84
Sinn der Geschlechtsabneigung. Die Generationstheorie . . 85
Bedeutung der Generationsstufe 86
Unterschied zwischen Geschlechtstrieb und Sinnlichkeit . . 87
Begabung und Geschlechtsleben 88
Geist und Sinnlichkeit 89
Genie und Verbrecher 90
Himmel und Ho? lle 91
Gut und Bo? se 92
Der Geistesrang der beiden Geschlechter 93
Freuden der Askese 95
Triebstillung . . . . 96
Folgen misslungener Unterdru? ckung 97
Das Heiligenideal 99
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? Sieben Jahre sind nun schon vergangen, seit
sich Otto Weininger wenige Monate nach dem
Erscheinen seines Werkes ? Geschlecht und Cha-
rakter" den Tod gab. Rief sein erschu? tterndes Ende
zuerst ein ungewo? hnliches Interesse fu? r das Werk
hervor, so hatte die na? here Bekanntschaft mit dem
Werke ein ungewo? hnliches Interesse fu? r die Todes-
ursache seines Scho? pfers zur Folge. Dieses Interesse
fu? hrte zu mannigfachen Erkla? rungsversuchen. Die
Mediziner, welche sich in unseren Tagen berufen
fu? hlen, u? ber alles Menschliche, u? ber die erhabensten
A? usserungen des Geistes wie u? ber die niedrigsten
Funktionen des Leibes, ein Endurteil abzugeben --
man ko? nnte beinahe von einer Urteilshoheit sprechen,
die sich da unter Mitwirkung beschra? nkt-geduldiger
Zeitgenossen heraus gebildet hat -- die Mediziner
waren wie immer mit dem Erkla? ren leichtfertig. Durch
Weiningers unleugbare Genialita? t war ihnen auch
seine krankhafte Anlage, die ? neuropathische Kon-
stitution", ohneweiters bewiesen und mit der krank-
S wob oda, Otto Weiningers Tod. 1
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? 2
haften Anlage sein tragisches Ende ohneweiters
erkla? rt. Nicht so einfach wie diese Fachma? nner
hatte es das Laienpublikum; dieses war und ist in
grosser Verlegenheit. Die meisten sehen nicht ein,
was es ausser Krankheit, materieller Not und unglu? ck-
licher Liebe noch fu? r Gru? nde zum Selbstmord geben
solle, fu? hlen aber doch die Verpflichtung, einen der
Bedeutung Weiningers entsprechenden besonderen
Grund anzunehmen. Die Neugierde fu? hrt zu aben-
teuerlichen Vermutungen, die alle darin u? berein-
kommen, es mu? sse ein ganz bestimmtes Ereignis
oder Erlebnis schuld sein. Und die Freunde des
Dahingegangenen werden unausgesetzt danach be-
fragt. Das ist nun der Irrtum, welchen ich mit der
vorliegenden Schrift ein fu? r allemal beseitigen mo? chte:
Es gibt keine vereinzelte Tatsache, die Weininger
in den Tod getrieben ha? tte; selbst seine intimsten
Freunde wissen hiervon nichts und ha? tten ein gro? sseres
a? usseres Vorkommnis, wenn schon nicht erfahren, so
doch merken mu? ssen. Es gibt kein Geheimnis in
Weiningers Leben; es braucht aber auch, wie ich
nachweisen werde, gar keines zu geben. Die da-
nach suchen, werden der Bedeutung Weiningers am
allerwenigsten gerecht. Im Leben eines bedeutenden
Menschen geschieht alles aus inneren Gru? nden; die
a? usseren Gru? nde, so gewichtig sie auch manchmal
scheinen mo? gen, sind nur Anla? sse, das heisst, nur
bei entsprechenden inneren Bedingungen wirksam.
? ? Generated for (University of Chicago) on 2014-08-19 08:36 GMT / http://hdl. handle. net/2027/njp. 32101068184017 Public Domain in the United States, Google-digitized / http://www. hathitrust. org/access_use#pd-us-google
? 3
Dafu? r genu? gt aber auch ein anscheinend gering-
fu? giger Umstand, um in der Brust eines solchen
Menschen die gewaltigsten Erschu? tterungen und
Erlebnisse hervorzurufen. Es gibt Menschen, bei
denen die Gru? nde das Nebensa? chlichste sind; Be-
weis dessen, dass sie im rechten Augenblick immer
die Gru? nde finden, die sie gerade brauchen. Dra? ngt
sie 's zu etwas, dann ist ihnen der na? chstbeste
Umstand ein zureichender Grund. Solche Menschen
kommen mit ihren Konflikten und Erlebnissen schon
auf die Welt; das, was man gewo? hnlich als Erlebnis
bezeichnet, irgend ein a? usseres Geschehnis, dient
nur dazu, sie von seelischen Vorga? ngen zu ent-
binden. Eine solche erlebnis- und konfliktschwangere
Natur war auch Weininger.
Der Konflikt, in welchen
er geriet, war unvermeidlich; und es ist daher voll-
kommen gleichgu? ltig, aus welchem Anlass er zum
Ausbruch kam.
Allein -- und dies ist der eigentliche Gegen-
stand meiner Ausfu? hrungen -- dieser Konflikt, von
dem Weininger selbst am Ende seines Lebens so
gerne sprach und der ihm als ein vo? llig zureichender
Grund seines Lebensu? berdrusses erschien, er war es
nicht einmal, der ihn in den Tod trieb. Viele Tausende
vor ihm haben denselben Konflikt durchgemacht;
ja, man kann wohl sagen, dass er ein Wesensmerk-
mal jedes ho? herstehenden Menschen ist. Es wa? re
traurig um die Kultur der Menschheit bestellt, wenn
l*
? ? Generated for (University of Chicago) on 2014-08-19 08:36 GMT / http://hdl. handle. net/2027/njp. 32101068184017 Public Domain in the United States, Google-digitized / http://www. hathitrust. org/access_use#pd-us-google
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der Konflikt zwischen Geist und Sinnlichkeit -- um
keinen andern handelt es sich -- in allen Fa? llen zu
einem solchen Ende gefu? hrt ha? tte. Weininger glaubte
seinen Zustand ganz klar zu u? berblicken; indessen
befand er sich in einem argen Irrtum, der mit Natur-
notwendigkeit das Verha? ngnis herbeifu? hren musste.
An Weiningers Tod ist weder eine sensationelle
Tatsache schuld, wie die andern glauben, noch der
? ungeheure Konflikt", wie er selber glaubte, sondern
ein ganz eigen- und einzigartige innere Situation,
eine innere Schwierigkeit, die wirklich noch nicht
ihresgleichen gehabt haben du? rfte. Wie sich diese
Situation entwickelte, aus der es tatsa? chlich keinen
lettenden Ausweg gab, wenigstens nicht fu? r den
Ehrgeizigen, Stolzen, eben beru? hmt Gewordenen,
das soll hier dargelegt werden. Es ist hierbei vor
allem notwendig, die Entstehung von ? Geschlecht
und Charakter" Schritt fu? r Schritt zu verfolgen.
An Weiningers Hauptwerk lassen sich deutlich
drei Teile unterscheiden: ein naturwissenschaftlicher,
ein philosophischer und ein antifeministischer. In
dieser Reihenfolge sind sie auch entstanden und im
Buche angeordnet, wiewohl die mehrfache U? ber-
arbeitung stellenweise eine ? Sto? rung der Schichten",
um einen Ausdruck der Geologie zu gebrauchen, mit
sich brachte. So ist z. B. das Kapitel u? ber das Ich-
Problem mit weiberfeindlichen Bemerkungen unter-
setzt, die erst aus einer spa? teren Zeit stammen.
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Der Beginn des Werkes fa? llt in den Herbst des
Jahres 1900. Weininger wurde damals auf das Faktum
der Bisexualita? t aufmerksam und begann alsbald
mit Feuereifer Material daru? ber zu sammeln. Mit
der ihm eigenen Findigkeit hatte er in kurzer Zeit
eine Menge von Belegen gesammelt zur Unter-
stu? tzung der These, die ihn damals noch ausschliess-
lich bescha? ftigte: Dass es eigentlich keine Ma? nner und
Weiber gibt, sondern nur ma? nnliche und weibliche
Substanz, und dass jedes Individuum eine Mischung
aus diesen beiden Substanzen ist. Im Ja? nner 1901
kam er ganz selbsta? ndig auf das Gesetz der sexuellen
Anziehung. In den folgenden Monaten bescha? ftigten
ihn naheliegende Nutzanwendungen seiner Ent-
deckung: auf die Emanzipationsbewegung, auf das
Problem der Homosexualita? t usw. Der Charakter
seiner Forschung war damals durchaus naturwissen-
schaftlich. Ich erinnere mich, dass er viel von
Experimenten sprach, die er im zoologischen Institut
anstellen wollte. Aus jener Zeit stammt auch, wenn
ich nicht irre, der Exkurs u? ber die Schilddru? se.
Im Sommer 1901 schrieb Weininger in einem
kleinen Lusthaus in Purkersdorf binnen zwei Wochen
zum erstenmal seine Gedanken u? ber den Gegen-
stand nieder. Das Manuskript war beila? ufig 120 Bogen-
seiten stark und enthielt das, was jetzt in ? Geschlecht
und Charakter" im Abschnitt u? ber die sexuelle
Mannigfaltigkeit steht. Dieses Manuskript war nicht
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nur dem Inhalt, sondern auch der Schreibweise nach
ganz naturwissenschaftlich. Es war mit grosser Frische,
stellenweise burschikos und humorvoll geschrieben.
Auch, wo sich Gelegenheit geboten ha? tte, wie z. B.
bei Besprechung der Frauenemanzipation, fiel es
Weininger nicht ein, in dem geha? ssigen Ton zu
reden, der ihm spa? ter eigen war. Der Stil, in dem er
damals schrieb, entsprach noch ganz dem behandelten
Gegenstande. U? ber naturwissenschaftliche Tatsachen
braucht man sich nicht zu erhitzen, denn man kann
sie beweisen. Und was naturwissenschaftlich er-
wiesen ist, das ist schon darum allein verso? hnlich.
Das ist kein Naturforscher, der der Natur wegen
irgend einer Tatsache grollt.
Wer Weininger nur aus seinen Schriften kennt,
der macht sich keine Vorstellung, wie er zu jener
Zeit war. Gespra? che u? ber schwierige philosophische
Gegensta? nde waren immer sein ho? chstes Vergnu? gen;
unermu? dlich brachte er bei unseren ha? ufigen Zu-
sammenku? nften bis in die spa? te Nacht, manchmal
auch bis zum Morgen, ein Kreuzproblem nach dem
andern zur Diskussion. Abstrakte Regionen, aus denen
sich andere gar bald frierend zuru? ckziehen, waren
seine eigentliche Heimat. Er war, kurz gesagt, ein
passionierter Denker, der Typus des Denkers. Da-
bei hatte er aber zu jener Zeit noch gar nichts von
einem Gru? bler. Sein Denken war die frisch-fro? hliche
Beta? tigung einer grossen Fa? higkeit und machte einen
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so wohlgefa? lligen Eindruck wie etwa die sportliche
Beta? tigung eines muskelkra? ftigen Menschen. Es war
ein spielerisches Denken, dem jede Tendenz fehlte;
ein vo? llig reines, freies Denken.
Es gibt kaum einen wichtigeren Unterschied im
Reiche der Gedanken als den zwischen freien und
unfreien oder, wie man auch sagen ko? nnte, zwischen
eigenberechtigten und dienstbaren Gedanken. Der
freie Gedanke erha? lt seine Richtung vom Gegen-
stand des Denkens, der unfreie vom Zustand des
Denkers. Zum freien Denken geho? rt ein lauteres
Herz und ein unbeku? mmertes Gemu? t. Der in seinem
Empfinden Gekra? nkte oder in seinem Streben Ge-
hemmte mag seinen Zustand noch so klar erkennen:
er wird mit der gro? ssten Wachsamkeit sein Denken
doch nicht immer vor den Intriguen der Gefu? hls-
kamarilla zu schu? tzen vermo? gen. Es ist verha? ltnis-
ma? ssig leicht, ein Freigeist in dem Sinn zu sein,
dass man dem Einfluss a? usserer Ma? chte trotzt; viel
schwerer ist es, die Unabha? ngigkeit des Denkens
vor den dunklen Ma? chten im eigenen Innern zu
bewahren. Was da an ungea? usserten Gefu? hlen und
unbefriedigten Trieben rumort, sucht alles vermittelst
der Gedanken unauffa? llig nach aussen zu gelangen.
Gefu? hle und Triebe haben eigentlich keine Sprache;
die Rede ist fu? r sie nur ein Notausgang.
Auf diese Art wird weitaus der gro? sste Teil aller
Gedanken verfa? lscht. Diese verfa? lschten Gedanken
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offenbaren natu? rlich keine objektive, sondern nur
eine subjektive Wahrheit; man erfa? hrt durch sie
wenig u? ber die Welt, aber viel u? ber die Person des
Denkers. Lautere Gedanken geben ein Weltbild, ge-
fa? lschte Gedanken das Portra? t einer Perso? nlichkeit.
Der lautere Gedanke entha? lt eine unperso? nliche Er-
kenntnis, der gefa? lschte ein perso? nliches Bekenntnis.
Ein richtiger Gedanke ist so farblos anzuschauen
und so erfrischend zu geniessen wie Wasser. Stimmungs-
kolorit ist verda? chtig; desgleichen ist Temperament
bei Gedanken eine tru? gerische Marke.
Diese Feststellungen sind fu? r das Versta? ndnis
des spa? teren Weininger ausserordentlich wichtig. Ich
werde noch ausfu? hrlicher darauf zuru? ckkommen. Doch
mag der Sachverhalt schon hier mit einigen Strichen
dargelegt werden.
