lk
erfriert
ein Strahl;
Und vor Satans Flu?
Und vor Satans Flu?
Trakl - Dichtungen
hathitrust.
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? DIE RATTEN
\
Im Hof scheint weiss der herbstliche Mond.
Vom Dachrand fallen phantastische Schatten.
Ein Schweigen in leeren Fenstern wohnt;
Da tauchen leise herauf die Ratten
Und huschen pfeifend hier und dort
Und ein gra? ulicher Dunsthauch wittert
Ihnen nach aus dem Abort,
Den geisterhaft der Mondschein durchzittert.
Und sie keifen vor Gier wie toll
Und erfu? llen Haus und Scheunen,
Die von Korn und Fru? chten voll.
Eisige Winde im Dunkel greinen.
39
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? DIE JUNGE MAGD
Ludwig von Ficker zugeeignet
1.
Oft am Brunnen, wenn es da? mmert,
Sieht man sie verzaubert stehen
Wasser scho? pfen, wenn es da? mmert.
Eimer auf und nieder gehen.
In den Buchen Dohlen flattern
Und sie gleichet einem Schatten.
Ihre gelben Haare flattern
Und im Hofe schrein die Batten.
Und umschmeichelt von Verfalle
Senkt sie die entzundenen Lider.
Du? rres Gras neigt im Verfalle
Sich zu ihren Fu? ssen nieder.
2.
Stille schafft sie in der Kammer
Und der Hof liegt la? ngst vero? det.
Im Holunder vor der Kammer
Kla? glich eine Amsel flo? tet.
40
? ? Generated for (University of Chicago) on 2014-12-16 02:37 GMT / http://hdl. handle. net/2027/inu. 32000007258199 Public Domain in the United States, Google-digitized / http://www. hathitrust. org/access_use#pd-us-google
? Silbern schaut ihr Bild im Spiegel
Fremd sie an im Zwielichtscheine.
Und verda? mmert fahl im Spiegel
Und ihr graut vor seiner Reine.
Traumhaft singt ein Knecht im Dunkel
Und sie starrt von Schmerz geschu? ttelt.
Ro? te tra? ufelt durch das Dunkel.
Ja? h am Tor der Su? dwind ru? ttelt.
3.
Na? chtens u? bern kahlen Anger
Gaukelt sie in Fiebertra? umen.
Mu? rrisch greint der Wind im Anger
Und der Mond lauscht aus den Ba? umen.
Balde rings die Sterne bleichen
Und ermattet von Beschwerde
Wa? chsern ihre Wangen bleichen.
Fa? ulnis wittert aus der Erde.
Traurig rauscht das Rohr im Tu? mpel
Und sie friert in sich gekauert.
Fern ein Hahn kra? ht. U? bern Tu? mpel
Hart und grau der Morgen schauert.
41
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? 4.
In der Schmiede dro? hnt der Hammer
Und sie huscht am Tor voru? ber.
Glu? hrot schwingt der Knecht den Hammer
Und sie schaut wie tot hinu? ber.
Wie im Traum trifft sie ein Lachen;
Und sie taumelt in die Schmiede,
Scheu geduckt vor seinem Lachen,
Wie der Hammer hart und ru? de.
Hell verspru? hn im Raum die Funken
Und mit hilfloser Geba? rde
Hascht sie nach den wilden Funken
Und sie stu? rzt beta? ubt zur Erde.
5.
Schma? chtig hingestreckt im Bette
Wacht sie auf voll su? ssem Bangen
Und sie sieht ihr schmutzig Bette
Ganz von goldnem Licht verhangen,
Die Reseden dort am Fenster
Und den bla? ulich hellen Himmel.
Manchmal tra? gt der Wind ans Fenster
Einer Glocke zag Gebimmel.
42
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? Schatten gleiten u? bers Kissen,
Langsam schla? gt die Mittagsstunde
Und sie atmet schwer im Kissen
Und ihr Mund gleicht einer Wunde.
6.
Abends schweben blutige Linnen,
Wolken u? ber stummen Wa? ldern,
Die gehu? llt in schwarze Linnen.
Spatzen la? rmen auf den Feldern.
Und sie liegt ganz weiss im Dunkel.
Unterm Dach verhaucht ein Girren.
Wie ein Aas in Busch und Dunkel
Fliegen ihren Mund umschwirren.
Traumhaft klingt im braunen Weiler
Nach ein Klang von Tanz und Geigen,
Schwebt ihr Antlitz durch den Weiler,
Weht ihr Haar in kahlen Zweigen.
43
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? ? ? Generated for (University of Chicago) on 2014-12-16 02:37 GMT / http://hdl. handle. net/2027/inu. 32000007258199 Public Domain in the United States, Google-digitized / http://www. hathitrust. org/access_use#pd-us-google
? TRAUM DES BO? SEN
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? ? ? Generated for (University of Chicago) on 2014-12-16 02:37 GMT / http://hdl. handle. net/2027/inu. 32000007258199 Public Domain in the United States, Google-digitized / http://www. hathitrust. org/access_use#pd-us-google
? RONDEL
Verflossen ist das Gold der Tage,
Des Abends braun und blaue Farben:
Des Hirten sanfte Flo? ten starben,
Des Abends blau und braune Farben;
Verflossen ist das Gold der Tage.
47
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? ALLERSEELEN
An Karl Hauer
Die Ma? nnlein, Weiblein, traurige Gesellen,
Sie streuen heute Blumen blau und rot
Auf ihre Gru? fte, die sich zag erhellen.
Sie tun wie arme Puppen vor dem Tod.
0! wie sie hier voll Angst und Demut scheinen,
Wie Schatten hinter schwarzen Bu? schen stehn.
Im Herbstwind klagt der Ungebornen Weinen,
Auch sieht man Lichter in der Irre gehn.
Das Seufzen Liebender haucht in Gezweigeil
Und dort verwest die Mutter mit dem Kind.
Unwirklich scheinet der Lebendigen Reigen
Und wunderlich zerstreut im Abend wind.
Ihr Leben ist so wirr, voll tru? ber Plagen.
Erbarm' dich Gott der Frauen Ho? ll' und Qual,
Und dieser hoffnungslosen Todesklagen.
Einsame wandeln still im Sternensaal.
48
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? WINTERDA? MMERUNG
An Max von Esterle
Schwarze Himmel von Metall.
Kreuz in roten Stu? rmen wehen
Abends hungertolle Kra? hen
U? ber Parken gram und fahl.
Im Gewo?
lk erfriert ein Strahl;
Und vor Satans Flu? chen drehen
Jene sich im Kreis und gehen
Nieder siebenfach an Zahl.
In Verfaultem su? ss und schal
Lautlos ihre Schna? bel ma? hen.
Ha? user dra? u'n aus stummen Na? hen;
Helle im Theatersaal.
Kirchen, Bru? cken und Spital
Grauenvoll im Zwielicht stehen.
Blutbefleckte Linnen bla? hen
Segel sich auf dem Kanal.
49
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? TRAUM DES BO? SEN
Verhallend eines Gongs braungoldne Kla? nge --
Ein Liebender erwacht in schwarzen Zimmern
Die Wang' an Flammen, die im Fenster flimmern.
Am Strome blitzen Segel, Masten, Stra? nge.
Ein Mo? nch, ein schwangres Weib dort im Gedra? nge.
Gitarren klimpern, rote Kittel schimmern.
Kastanien schwu? l in goldnem Glanz verku? mmern;
Schwarz ragt der Kirchen trauriges Gepra? nge.
Aus bleichen Masken schaut der Geist des Bo? sen.
Ein Platz verda? mmert grauenvoll und du? ster;
Am Abend regt auf Inseln sich Geflu? ster.
Des Vogelfluges wirre Zeichen lesen
Aussa? tzige, die zur Nacht vielleicht verwesen.
Im Park erblicken zitternd sich Geschwister.
50
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? MELANCHOLIE
Bla? uliche Schatten. 0 ihr dunklen Augen,
Die lang mich anschaun im Voru? bergleiten.
Gitarrenkla? nge sanft den Herbst begleiten
Im Garten, aufgelo? st in braunen Laugen.
Des Todes ernste Du? sternis bereiten
Nymphische Ha? nde, an roten Bru? sten saugen
Verfallne Lippen und in schwarzen Laugen
Des Sonnenju? nglings feuchte Locken gleiten.
51
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? IN DEN NACHMITTAG GEFLU? STERT
Sonne, herbstlich du? nn und zag,
Und das Obst fa? llt von den Ba? umen.
Stille wohnt in blauen Ra? umen
Einen langen Nachmittag.
Sterbekla? nge von Metall;
Und ein weisses Tier bricht nieder.
Brauner Ma? dchen rauhe Lieder
Sind verweht im Bla? tterfall.
Stirne Gottes Farben tra? umt,
Spu? rt des Wahnsinns sanfte Flu? gel.
Schatten drehen sich am Hu? gel
Von Verwesung schwarz umsa? umt.
Da? mmerung voll Ruh und Wein;
Traurige Gitarren rinnen.
Und zur milden Lampe drinnen
Kehrst du wie im Traume ein.
52
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? IN EIN ALTES STAMMBUCH
Immer wieder kehrst du Melancholie,
O Sanftmut der einsamen Seele.
Zu Ende glu? ht ein goldener Tag.
Demutsvoll beugt sich dem Schmerz der Geduldige
To? nend von Wohllaut und weichem Wahnsinn.
Siehe! es da? mmert schon.
Wieder kehrt die Nacht und klagt ein Sterbliches
Und es leidet ein anderes mit.
Schaudernd unter herbstlichen Sternen
Neigt sich ja? hrlich tiefer das Haupt.
53
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? DE PROFUNDIS
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? VORSTADT IM FO? HN
Am Abend liegt die Sta? tte o? d und braun,
Die Luft von gra? ulichem Gestank durchzogen.
Das Donnern eines Zugs vom Bru? ckenbogen --
Und Spatzen flattern u? ber Busch und Zaun.
Geduckte Hu? tten, Pfade wirr verstreut,
In Ga? rten Durcheinander und Bewegung,
Bisweilen schwillt Geheul aus dumpfer Regung,
In einer Kinderschar fliegt rot ein Kleid.
Am Kehricht pfeift verliebt ein Ratteiichor.
In Ko? rben tragen Frauen Eingeweide,
Ein ekelhafter Zug voll Schmutz und Ra? ude,
Kommen sie aus der Da? mmerung hervor.
Und ein Kanal speit plo? tzlich feistes Blut
Vom Schlachthaus in den stillen Fluss hinunter.
Die Fo? hne fa? rben karge Stauden bunter
Und langsam kriecht die Ro? te durch die Flut.
Ein Flu? stern, das in tru? bem Schlaf ertrinkt.
Gebilde gaukeln auf aus Wassergra? ben,
Vielleicht Erinnerung an ein fru? heres Leben,
Die mit den warmen Winden steigt und sinkt.
57
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? Aus Wolken tauchen schimmernde Alleen,
Erfu? llt von scho? nen Wa? gen, ku? hnen Reitern.
Dann sieht man auch ein Schiff auf Klippen scheitern
Und manchmal rosenfarbene Moscheen.
58
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? MENSCHLICHES ELEND
Die Uhr, die vor der Sonne fu? nfe schla? gt --
Einsame Menschen packt ein dunkles Grausen,
Im Abendgarten kahle Ba? ume sausen.
Des Toten Antlitz sich am Fenster regt.
Vielleicht, dass diese Stunde stille steht.
? DIE RATTEN
\
Im Hof scheint weiss der herbstliche Mond.
Vom Dachrand fallen phantastische Schatten.
Ein Schweigen in leeren Fenstern wohnt;
Da tauchen leise herauf die Ratten
Und huschen pfeifend hier und dort
Und ein gra? ulicher Dunsthauch wittert
Ihnen nach aus dem Abort,
Den geisterhaft der Mondschein durchzittert.
Und sie keifen vor Gier wie toll
Und erfu? llen Haus und Scheunen,
Die von Korn und Fru? chten voll.
Eisige Winde im Dunkel greinen.
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? DIE JUNGE MAGD
Ludwig von Ficker zugeeignet
1.
Oft am Brunnen, wenn es da? mmert,
Sieht man sie verzaubert stehen
Wasser scho? pfen, wenn es da? mmert.
Eimer auf und nieder gehen.
In den Buchen Dohlen flattern
Und sie gleichet einem Schatten.
Ihre gelben Haare flattern
Und im Hofe schrein die Batten.
Und umschmeichelt von Verfalle
Senkt sie die entzundenen Lider.
Du? rres Gras neigt im Verfalle
Sich zu ihren Fu? ssen nieder.
2.
Stille schafft sie in der Kammer
Und der Hof liegt la? ngst vero? det.
Im Holunder vor der Kammer
Kla? glich eine Amsel flo? tet.
40
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? Silbern schaut ihr Bild im Spiegel
Fremd sie an im Zwielichtscheine.
Und verda? mmert fahl im Spiegel
Und ihr graut vor seiner Reine.
Traumhaft singt ein Knecht im Dunkel
Und sie starrt von Schmerz geschu? ttelt.
Ro? te tra? ufelt durch das Dunkel.
Ja? h am Tor der Su? dwind ru? ttelt.
3.
Na? chtens u? bern kahlen Anger
Gaukelt sie in Fiebertra? umen.
Mu? rrisch greint der Wind im Anger
Und der Mond lauscht aus den Ba? umen.
Balde rings die Sterne bleichen
Und ermattet von Beschwerde
Wa? chsern ihre Wangen bleichen.
Fa? ulnis wittert aus der Erde.
Traurig rauscht das Rohr im Tu? mpel
Und sie friert in sich gekauert.
Fern ein Hahn kra? ht. U? bern Tu? mpel
Hart und grau der Morgen schauert.
41
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? 4.
In der Schmiede dro? hnt der Hammer
Und sie huscht am Tor voru? ber.
Glu? hrot schwingt der Knecht den Hammer
Und sie schaut wie tot hinu? ber.
Wie im Traum trifft sie ein Lachen;
Und sie taumelt in die Schmiede,
Scheu geduckt vor seinem Lachen,
Wie der Hammer hart und ru? de.
Hell verspru? hn im Raum die Funken
Und mit hilfloser Geba? rde
Hascht sie nach den wilden Funken
Und sie stu? rzt beta? ubt zur Erde.
5.
Schma? chtig hingestreckt im Bette
Wacht sie auf voll su? ssem Bangen
Und sie sieht ihr schmutzig Bette
Ganz von goldnem Licht verhangen,
Die Reseden dort am Fenster
Und den bla? ulich hellen Himmel.
Manchmal tra? gt der Wind ans Fenster
Einer Glocke zag Gebimmel.
42
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? Schatten gleiten u? bers Kissen,
Langsam schla? gt die Mittagsstunde
Und sie atmet schwer im Kissen
Und ihr Mund gleicht einer Wunde.
6.
Abends schweben blutige Linnen,
Wolken u? ber stummen Wa? ldern,
Die gehu? llt in schwarze Linnen.
Spatzen la? rmen auf den Feldern.
Und sie liegt ganz weiss im Dunkel.
Unterm Dach verhaucht ein Girren.
Wie ein Aas in Busch und Dunkel
Fliegen ihren Mund umschwirren.
Traumhaft klingt im braunen Weiler
Nach ein Klang von Tanz und Geigen,
Schwebt ihr Antlitz durch den Weiler,
Weht ihr Haar in kahlen Zweigen.
43
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? TRAUM DES BO? SEN
? ? Generated for (University of Chicago) on 2014-12-16 02:37 GMT / http://hdl. handle. net/2027/inu. 32000007258199 Public Domain in the United States, Google-digitized / http://www. hathitrust. org/access_use#pd-us-google
? ? ? Generated for (University of Chicago) on 2014-12-16 02:37 GMT / http://hdl. handle. net/2027/inu. 32000007258199 Public Domain in the United States, Google-digitized / http://www. hathitrust. org/access_use#pd-us-google
? RONDEL
Verflossen ist das Gold der Tage,
Des Abends braun und blaue Farben:
Des Hirten sanfte Flo? ten starben,
Des Abends blau und braune Farben;
Verflossen ist das Gold der Tage.
47
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? ALLERSEELEN
An Karl Hauer
Die Ma? nnlein, Weiblein, traurige Gesellen,
Sie streuen heute Blumen blau und rot
Auf ihre Gru? fte, die sich zag erhellen.
Sie tun wie arme Puppen vor dem Tod.
0! wie sie hier voll Angst und Demut scheinen,
Wie Schatten hinter schwarzen Bu? schen stehn.
Im Herbstwind klagt der Ungebornen Weinen,
Auch sieht man Lichter in der Irre gehn.
Das Seufzen Liebender haucht in Gezweigeil
Und dort verwest die Mutter mit dem Kind.
Unwirklich scheinet der Lebendigen Reigen
Und wunderlich zerstreut im Abend wind.
Ihr Leben ist so wirr, voll tru? ber Plagen.
Erbarm' dich Gott der Frauen Ho? ll' und Qual,
Und dieser hoffnungslosen Todesklagen.
Einsame wandeln still im Sternensaal.
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? WINTERDA? MMERUNG
An Max von Esterle
Schwarze Himmel von Metall.
Kreuz in roten Stu? rmen wehen
Abends hungertolle Kra? hen
U? ber Parken gram und fahl.
Im Gewo?
lk erfriert ein Strahl;
Und vor Satans Flu? chen drehen
Jene sich im Kreis und gehen
Nieder siebenfach an Zahl.
In Verfaultem su? ss und schal
Lautlos ihre Schna? bel ma? hen.
Ha? user dra? u'n aus stummen Na? hen;
Helle im Theatersaal.
Kirchen, Bru? cken und Spital
Grauenvoll im Zwielicht stehen.
Blutbefleckte Linnen bla? hen
Segel sich auf dem Kanal.
49
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? TRAUM DES BO? SEN
Verhallend eines Gongs braungoldne Kla? nge --
Ein Liebender erwacht in schwarzen Zimmern
Die Wang' an Flammen, die im Fenster flimmern.
Am Strome blitzen Segel, Masten, Stra? nge.
Ein Mo? nch, ein schwangres Weib dort im Gedra? nge.
Gitarren klimpern, rote Kittel schimmern.
Kastanien schwu? l in goldnem Glanz verku? mmern;
Schwarz ragt der Kirchen trauriges Gepra? nge.
Aus bleichen Masken schaut der Geist des Bo? sen.
Ein Platz verda? mmert grauenvoll und du? ster;
Am Abend regt auf Inseln sich Geflu? ster.
Des Vogelfluges wirre Zeichen lesen
Aussa? tzige, die zur Nacht vielleicht verwesen.
Im Park erblicken zitternd sich Geschwister.
50
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? MELANCHOLIE
Bla? uliche Schatten. 0 ihr dunklen Augen,
Die lang mich anschaun im Voru? bergleiten.
Gitarrenkla? nge sanft den Herbst begleiten
Im Garten, aufgelo? st in braunen Laugen.
Des Todes ernste Du? sternis bereiten
Nymphische Ha? nde, an roten Bru? sten saugen
Verfallne Lippen und in schwarzen Laugen
Des Sonnenju? nglings feuchte Locken gleiten.
51
? ? Generated for (University of Chicago) on 2014-12-16 02:37 GMT / http://hdl. handle. net/2027/inu. 32000007258199 Public Domain in the United States, Google-digitized / http://www. hathitrust. org/access_use#pd-us-google
? IN DEN NACHMITTAG GEFLU? STERT
Sonne, herbstlich du? nn und zag,
Und das Obst fa? llt von den Ba? umen.
Stille wohnt in blauen Ra? umen
Einen langen Nachmittag.
Sterbekla? nge von Metall;
Und ein weisses Tier bricht nieder.
Brauner Ma? dchen rauhe Lieder
Sind verweht im Bla? tterfall.
Stirne Gottes Farben tra? umt,
Spu? rt des Wahnsinns sanfte Flu? gel.
Schatten drehen sich am Hu? gel
Von Verwesung schwarz umsa? umt.
Da? mmerung voll Ruh und Wein;
Traurige Gitarren rinnen.
Und zur milden Lampe drinnen
Kehrst du wie im Traume ein.
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? ? Generated for (University of Chicago) on 2014-12-16 02:37 GMT / http://hdl. handle. net/2027/inu. 32000007258199 Public Domain in the United States, Google-digitized / http://www. hathitrust. org/access_use#pd-us-google
? IN EIN ALTES STAMMBUCH
Immer wieder kehrst du Melancholie,
O Sanftmut der einsamen Seele.
Zu Ende glu? ht ein goldener Tag.
Demutsvoll beugt sich dem Schmerz der Geduldige
To? nend von Wohllaut und weichem Wahnsinn.
Siehe! es da? mmert schon.
Wieder kehrt die Nacht und klagt ein Sterbliches
Und es leidet ein anderes mit.
Schaudernd unter herbstlichen Sternen
Neigt sich ja? hrlich tiefer das Haupt.
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? DE PROFUNDIS
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? VORSTADT IM FO? HN
Am Abend liegt die Sta? tte o? d und braun,
Die Luft von gra? ulichem Gestank durchzogen.
Das Donnern eines Zugs vom Bru? ckenbogen --
Und Spatzen flattern u? ber Busch und Zaun.
Geduckte Hu? tten, Pfade wirr verstreut,
In Ga? rten Durcheinander und Bewegung,
Bisweilen schwillt Geheul aus dumpfer Regung,
In einer Kinderschar fliegt rot ein Kleid.
Am Kehricht pfeift verliebt ein Ratteiichor.
In Ko? rben tragen Frauen Eingeweide,
Ein ekelhafter Zug voll Schmutz und Ra? ude,
Kommen sie aus der Da? mmerung hervor.
Und ein Kanal speit plo? tzlich feistes Blut
Vom Schlachthaus in den stillen Fluss hinunter.
Die Fo? hne fa? rben karge Stauden bunter
Und langsam kriecht die Ro? te durch die Flut.
Ein Flu? stern, das in tru? bem Schlaf ertrinkt.
Gebilde gaukeln auf aus Wassergra? ben,
Vielleicht Erinnerung an ein fru? heres Leben,
Die mit den warmen Winden steigt und sinkt.
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? Aus Wolken tauchen schimmernde Alleen,
Erfu? llt von scho? nen Wa? gen, ku? hnen Reitern.
Dann sieht man auch ein Schiff auf Klippen scheitern
Und manchmal rosenfarbene Moscheen.
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? MENSCHLICHES ELEND
Die Uhr, die vor der Sonne fu? nfe schla? gt --
Einsame Menschen packt ein dunkles Grausen,
Im Abendgarten kahle Ba? ume sausen.
Des Toten Antlitz sich am Fenster regt.
Vielleicht, dass diese Stunde stille steht.